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Unterwegs

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Unterwegs

“On the trail, on the trail again.

On the trail, on the trail again,

unterwegs, endlich wieder einmal unterwegs,

on the trail, on the trail again.

Wo die Fische noch leben, noch Lachs und Hecht,

wo das Wasser noch sauber und klar,

wo die Tränen noch ehrlich, das Lachen noch echt,

da zieht’s mich hin in jedem Jahr.“

Dieses Lied habe ich vor Ewigkeiten in meiner Jugendkreiszeit gelernt. Vor oder auf unserer ersten gemeinsamen Wanderung, so ganz genau weiß ich das schon nicht mehr, denn das ist mehr als 20 Jahre her.  Aber seitdem hat mich das Lied niemals ganz verlassen.

Unterwegs sein. Auf Fahrt gehen. Das bedeutet jeden Tag woanders sein, woanders schlafen.  Viel sehen, viel erleben, sich Natur, Umwelt und den Menschen auf dem Weg aussetzen, auch sich auf viel einlassen. Aus dem Alltag aufbrechen, auf Zeit loslassen, auf Sicherheiten und Kontrolle verzichten. Indem man sich nur mit dem, was man tragen kann, zu Fuß auf den Weg macht, vollzieht der Wanderer gewissermaßen einen Weltenwechsel. Wann nimmt man sich im Alltag schon die Zeit, einen Weg statt mit dem Auto oder Fahrrad zu Fuß zurückzulegen?

Aus dem Alltag losgelöst eröffnen sich neue Freiräume. Man verzichtet auf gewohnten Luxus und Konsum und kann so erfahren, was der Mensch wirklich braucht und was überflüssiger Ballast ist. Viele erleben, dass sich beim Laufen die Gedanken ordnen. Man denkt darüber nach, was gerade im eigenen Leben so los ist oder wie es weitergehen soll. Und man entdeckt beim Gehen ein Gefühl  für die eigene Stärke und Ausdauer, stößt auch mal an seine Grenzen und lernt durchzuhalten, auch wenn der Weg mühsam wird.

So unterwegs zu sein, fordert uns besonders vielseitig - emotional, geistig und körperlich. Das führt dazu, dass alle unsere Sinne und unser Geist geschärfter sind. So konzentriert man sich besonders auf den Moment. Solche intensiven Erfahrungen sind uns im Vergleich zum Alltag umso fremder - und damit umso wertvoller. Und vielleicht ist es gerade diese Sehnsucht nach Echtheit und Ehrlichkeit, die uns immer wieder aufbrechen lässt.

„Wo die Herzen und Türen noch offen stehn

für den Wandrer und nicht für sein Geld,

wo dich lachende Augen freundlich ansehn,

da zieht’s mich hin auf dieser Welt.”

 

Liedtext von Rainer Haak;

Refrain, erste und letzte Strophe

 

 

Anna Biedermann (AK RelPäd)

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