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Aufruf zur Beteiligung am Projekt Ichmache>Politik

Wenn Politik über Jugend redet, dann steht dahinter meist ein zu beackerndes Problem. Ob Jugendkriminalität, Nichteignung der modernen Jugendlichen für die Arbeitswelt, Streit um Schulformen und Bildungspläne oder Nachwuchsmangel für Führungsposten. Zahlreiche Landesjugendringe bringen diesen Missstand bei ihrer jeweiligen Landesregierung bereits zur Sprache und fordern einen Kurswechsel. Ausgerechnet beim Kinder- und Jugendhilfetag 2011 in Stuttgart wurde von der Bundesregierung nun ein Prozess angestoßen, der auf Bundesebene ein Umdenken einleiten will. Jugend soll mit ihren Themen, Bedürfnissen und Herausforderungen in den Fokus rücken und dabei ein eigenes Politikfeld einnehmen. Bei Entscheidungen, die das Leben junger Menschen betreffen, sollen ihre Interessen und Lebenswelten berücksichtigt werden.

Mit der Realisierung dieser Vision beauftragte das federführende Bundesministerium für Familien Senioren Frauen und Jugend das neu geschaffene „Zentrum Eigenständige Jugendpolitik“. Dieses veranstaltet nun eine Serie von insgesamt neun Fachforen zu drei Jugendpolitischen Themen. Diese richten sich vornehmlich an Fachleute und Praktiker aus unterschiedlichen Bereichen, die ihre Expertise zusammentragen und sich austauschen. Das nächste findet am 25. September zum Thema „Jugendwelten zwischen 8 und 16 Uhr. Schule als Lern- und Lebensort“ in Köln statt (Interessierte können sich gerne an Stephan Groschwitz von der aej wenden – Kontaktdaten folgen unten) . Der Deutsche Bundesjugendring wurde mit der Schaffung eines Instruments zur Jugendbeteiligung beauftragt, das jungen Menschen die Möglichkeit eröffnet, die Ergebnisse der bisher abgehaltenen Foren zu bewerten und eigene Erfahrungen sowie Einschätzungen in den Prozess einzubringen. Dieses findet sich im Internet unter der Adresse http://www.dbjr.de/ichmachepolitik.html
Grundsätzlich befürwortet die Evangelische Jugend die Schaffung einer eigenständigen Jugendpolitik. Sich auf den Weg zu machen, dass Jugend nicht nur aus der Erwachsenenperspektive gedacht wird, ist schließlich eines unserer Grundanliegen. Dennoch gibt es viel zu tun, dass dieses Ziel auch eine Chance auf Verwirklichung hat und nicht alte Formen neu verpackt werden.

Deshalb ist es ganz besonders wichtig, dass junge Menschen die Möglichkeit nutzen und Einfluss nehmen auf den Prozess. Es gilt zu signalisieren, dass Jugend durchaus eine Meinung hat und sprachfähig darin ist. E-Partizipation erlebt gerade einen gewissen Boom. Diese Tools als 'echte' Partizipation zu gestalten – und nicht nur als legitimierendes Feigenblatt – wird sicher nicht einfach, hängt aber auch von uns als Mitgestaltenden ab. Dass der DBJR die Verantwortung für dieses Element übernommen hat war richtig, stellt uns als Jugendverbände aber auch unter Erwartungsdruck. Passenderweise befasst sich die im Augenblick stattfindende Runde mit just diesem Thema – Partizipation. Neben Antworten auf vorgegebene Fragen ist auch Raum, grundsätzliche Überlegungen zu Jugendbeteiligung so in den Prozess einzuführen.

Wichtig ist dabei, dass nicht willkürlich daran teilgenommen wird. Ein gute gute Resonanz zeigt sich nicht in der Quantität sondern der Qualität der Beiträge. In diesem Prozess ist es vielmehr schädlich wenn Jugendliche zur Teilnahme verpflichtet werden und dann etwas abnicken, womit sie sich nicht auseinander gesetzt haben. Es geht schließlich zumindest für uns nicht um die Legitimation der Forenergebnisse, sondern eine kritische Bewertung derselben und eventuell auch des Partizipationsverständnisses, das bisher den Prozess dominiert.

Das beigefügte Schreiben erklärt nochmals kurz warum wir uns als evangelische Jugend am Prozess beteiligen sollten. Mehr Informationen finden sich auf http://tool.ichmache-politik.de. Die erste Phase (das Eintragen von Positionen und Ideen) endet am 2.September. Vom 17. September bis 30. September kann dann abgestimmt werden. Für Fragen zum Prozess steht Stephan Groschwitz (Referent für Kinder- und Jugendpolitik Telefon: 0511 1215 147 oder E-Mail: stephan.groschwitz@evangelische-jugend.de) zur Verfügung.

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