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Voyage à Madagascar – Teil 3

Der Autor entschuldigt sich für die Verspätung—jetzt geht es aber endlich weiter mit dem Madagaskar-Fahrtenbericht:

Kirche in Andasibe

Kirche in Andasibe

Der Tag beginnt früh. Das extra gemietete, quietschgelbe Buschtaxi bringt uns nach Andasibe - mit kleinem Umweg über Tana City, wo wir ein französisches Backpackerpaar einsammeln, das sich in unserer Wahrnehmung vor allem durch Nikotinsucht auszeichnet, die bei jeder Pause befriedigt werden will.

In Andasibe liegt ein kleiner Nationalpark, dessen Hauptattraktion die Fülle an Lemuren ist, die hier zu beobachten sind. Außerdem befindet sich in der Nähe das Projekt des VCP Land Niedersachsen, die Krankenstation in Torotorofotsy. Wir hoffen, dass wir uns die werden ansehen können. Im Vorfeld der Reise haben wir von unser Partnerorganisation nicht viel konkretes erfahren können.

Nach unser Ankunft in der Hotelanlage werden zwei Bungalows bezogen. Wir machen jetzt mal ein paar Tage "echten" Urlaub, die Videokamera bleibt verstaut. Unser kleiner Mittagsimbiss auf dem Balkon wird begleitet von den charakteristischen Rufen der Indris. Unsere Biologin Linn kann es kaum halten, wir müssen sofort in den Nationalpark.

Wenn zwölf Personen, begleitet von drei Guides, am Nachmittag durch den Wald stapfen, ist das nicht automatisch von Erfolg gekrönt. Die Tiere machen ihren Mittagsschlaf und haben gar nicht so viel Lust auf komische europäische Touristen. Der Chefguide setzt am Ende seine Versprechung um: Wir bekommen den Indri zu sehen, den größten der Lemuren (und nebenbei Wappentier unseres Arbeitskreises).

Indri

Es gibt noch einen Abstecher zu der Umwelt- und Selbsthilfeorganisation Mitsinjo, die unser lokaler Partner beim Aufbau der Krankenstation ist. Aufgrund eines unerklärlichen Mißverständnisses gibt es erstmal atmosphärische Unstimmigkeiten, die uns verwirrt zurücklassen. Ein offizielles Treffen wird für den nächsten Tag verabredet. Für heute abend jedenfalls gibt es eine Nachtwanderung im von Mitsinjo verantworteten Schutzgelände. Diese entpuppt sich dann als ziemlich spektakulär: Mit Hilfe der sachkundigen Naturführer und ihrer Taschenlampen erspähen wir Affen, Chamäleons und Gekkos bei ihren nächtlichen Fressaktivitäten.

Tags darauf heißt es für einige von uns wieder früh aufstehen: Um am Morgen noch einmal die Tiere in voller Aktion zu ihrer lebendigesten Tageszeit zu beobachten. Ein weiser Entschluß, wie sich herausstellt, denn  die frühe Gruppe kann Lemuren aus wenigen Metern Entfernung über ihre Köpfe springen sehen.

Lemuren gucken

Lemuren gucken

Zum Mittagessen wieder zurück in der Hotelanlage, wird das Treffen mit dem Präsidenten von Mitsinjo vorbereitet, welches aufgrund der beschriebenen Unstimmigkeiten mit einiger Anspannung erwartet wird. Der Verlauf ist dann aber überraschend positiv. Uns wird erklärt, dass die von uns geförderte Krankenstationen sich nach einigen kommunalpolitischen Wirren nun endlich im Rohbau befindet.

Den weiteren Nachmittag nutzen wir zu einem ausgedehnten Schlendern durch Andasibe, welches einen gewissen Charme bietet, den Martin als "Westernstädtchen" umschreibt, nicht zuletzt vielleicht wegen der staubigen Straßen.

Straßenszene in Andasibe

Straßenszene in Andasibe

Ein Abendmahl und ein netter Besuch runden den Tag ab: Linns Freundin Vanessa kommt mit ihrem Arbeitskollegen Dan vorbei, einem kanadischer Pfadfinder;  beide arbeiten unweit entfernt in dem Minenprojekt Ambatovy, welches das umfangreichste Industrieprojekt Madagaskars ist.

Am letzten Tag unseres Aufenthalts in Andasibe wartet schließlich ein besonderes Abenteuer auf einige von uns: Eine Delegation des Arbeitskreises fährt zusammen mit Nasoavina Christin, dem Präsidenten von Mitsinjo, hinaus ins Hinterland. Wir besuchen die Baustelle der Krankenstation. Der Weg führt kilometerweit über eine Schotterpiste, die im Rahmen des Minenprojekts angelegt wurde - Wie eine braune Narbe zieht sich die "Straße" durch die Landschaft. Und doch steht dieses Bild der Naturzerstörung nicht nur für Negatives: Denn durch die Straße, die erst sechs Monate alt ist, haben die entlegenen Dörfer wieder eine Anbindung.

Herr Christin und der Bauplan der Krankenstation

Herr Christin und der Bauplan der Krankenstation

Am besten lassen sich die Eindrücke dieses Morgens vielleicht durch Bilder festhalten, und darum haben wir bereits im November einen kurzen Film geschnitten, der diesen Besuch wiedergibt. Was bei uns zurückbleibt, ist der Eindruck, dass es wichtig sei, dieses Projekt weiterhin zu unterstützen.

In der Mittagsstunde des 1. Oktobers schließlich verabschieden wir uns von Lemuren, kettenrauchenden Franzosen, und dem komfortablen Hotel und setzen uns wieder in unseren quietschgelben Bus - nun geht es an die Küste, wo neue Erlebnisse auf uns warten. sökö

Ein Kommentar zu "Voyage à Madagascar – Teil 3"

  1. eric

    yähr yähr yähr yähr yähr!!!!!!

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