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Hallen leiden.

Die meisten Hallenleitungen (HL) auf dem Kirchentag machen unter hohem Einsatz sehr verantwortungsvoll einen grossartigen Job.
Das ist so, muss aber nicht so sein! Im Grunde ist es ja auch unverantwortlich, die (meist jugendlichen) Helferinnen und Helfer, aber auch Besucherinnen und Besucher durch eine reibungslose Organisation zu verhätscheln und damit ihrer Entfaltungsmöglichkeiten zu berauben. CEMP-Online zeigt, wie es auch erfrischend anders geht.

  1. Damit die Beziehung zwischen Helfergruppe und Hallenleitung einen guten Anfang nimmt, sollte man die Gruppe gleich zu Beginn an einen anderen Einsatzort schicken, wo sie nichts zu suchen hat. In jeder Kirchentagsstadt gibt es mehrere Bahnhöfe und Kirchen, das Potential für Verwechslungen ist also vorhanden. Man muss dann nur ein paar mal hin und her telefonieren, um den Irrtum aufzuklären.
  2. Die Helfenden sind grundsätzlich ihrer Aufgabe nicht gewachsen. Eine Faustformel ist, doppelt so viele Helfende einzufordern, wie eigentlich nötig wäre. Als Berechnungsgrundlage gelten Spitzenzeiten des Hallenbetriebs.
  3. Wer Helfergruppen detailliert einweist, entmündigt sie. Wenn sie den Einsatzort selbständig gefunden haben, dann können sie sich auch vor Ort von anderen Helfern einweisen lassen. Es gibt ja sowieso nur ab und an etwas zu tun.
  4. Hallenleitungen: Bitte stets betonen, wie. gestresst. ihr. seid. Z.B. telefonieren mit Freunden, Facebook-Seiten updaten, Helferdepesche lesen.
  5. Das HL-Büo sollte in möglichst weiter Entfernung vom Haupteinsatzort der Helfenden stehen. Vertraulichkeiten mit Helfern untergraben außerdem die Moral.
  6. Am besten, die Hallenleitung sprecht so wenig und so undeutlich wie möglich mit den Helfenden (Dialekt zur Hilfe nehmen).
  7. Jede Regel bei der Einsatzkontrolle gilt nur für den Moment, an dem sie getroffen wird. Flexibel bleiben! Das freut die Menschen an der Tür (Helfende) und auch vor der Tür (Besucher/innen).
  8. Die Tonnen an Süßkram, die jede Halle als „Helfermotivation“bekommt, sind total ungesund. Man sollte die Helfenden davor bewahren. Bloß nicht zu oft rumgehen und verteilen!
  9. Die HL sollte öfter mal durch Abwesenheit glänzen. Auch mental: „Da habe ich jetzt keinen Kopf für“.
  10. Gemeinsam sind sie unausstehlich: Die HL demonstriert Geschlossenheit durch wiederholtes Aufsagen von Sätzen wie „Haben wir das überhaupt schon besprochen“ oder „Frag bitte Xy, das ist sein Bereich“.

Mit diesen paar kleinen Regeln sollte es dem HL möglich sein, das Arbeitsleben der Helfenden entschieden zu bereichern. Und wenn doch mal etwas auf Anhieb klappen sollte, denkt daran: Es gibt eine weitere Chance, auf Wiedersehen in zwei Jahren!

7 Kommentare zu "Hallen leiden."

  1. Frank

    Moin!

    Naaa, hat da jemand schlecht Erfahrungen gemacht in DD?

    😉

    Wo wart ihr denn?

  2. soekoe

    Das wird nicht verraten. Es handelt sich ja um satirische Verallgemeinerung, die auf Tatsachen beruht... Wie gesagt, die MEISTEN HL sind ja extrem kompetent.

  3. eric

    In diesem Sinne: Ein dreifaches Hoch auf die Halleinleidung!
    Hipphipp...!

  4. Emu

    der titel kriegt eine klare 6.5 - ein solider kalauer, der zu gefallen weiß 🙂

  5. Choco

    Irgendwie passend also HL ist sehr schwierig, aber mit den guten Tipps garantiert zu schaffen.

  6. Sven

    Uiuiui,
    da wünsche ich dir aber nächstes Mal mehr Erfolg und hoffe, das die Helfer in meiner/unserer Halle etwas andere Erinnerungen haben. Obwohl ich bei Punkt 3 immer Angst da zu dick aufzutragen, denn ohne Ironie ist das auch korrekt.

    Der Kirchentag jammert zwar immer, dass sie mehr HL-Anmeldungen als Einsatzmöglichkeiten haben. Aber von einem abgewiesenen HL oder gar einer qualitätsorientierten Auslese habich noch nie gehört.

    Grüße, Sven

  7. Hendrik

    Also unsere Hallenleitung hat ihren Job wie jedes Jahr prima gemacht, keine Sorge Sven. Achja: Sehr unterhaltsam geschrieben.

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