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Unfaire Funktionskleidung

Auf Fahrt mit Juja, kurzer Lederhose und Affen - wer solcherart unterwegs ist, muss sich um die Herkunft seiner Fahrtenausrüstung wohl nicht allzu viel Gedanken machen. Doch: Die wenigsten pfadfinderischen Outdoor-Enthusiasten wollen auf die teure, aber praktische Funktionskleidung ganz verzichten. Schicke Fleecepullover, Trekkinghosen, atmungsaktive Regenbekleidung und andere Acessoires sind trotz deftiger Preise beliebt - in der "Normalbevölkerung" wie unter Pfadfinderinnen und Pfadfindern.

Die Hersteller kommen aus Skandinavien, den USA, der Schweiz oder Deutschland. Wo aber werden die Einzelteile produziert - und vor allem unter welchen Bedingungen? Eine neue Studie der Clean Clothes Campaign fühlte Oudoor-Herstellern von Vaude bis The North Face und von Jack Wolfskin bis Marmot auf den Zahn, wie das Greenpeace Magazin berichtet. Und das war für die Betroffenen wohl auch alles andere als ruhmreich.

Woher kommt unsere Outdoorausrüstung? Foto: sökö

Woher kommt unsere Outdoorausrüstung? Foto: sökö


In den Zuliefererbetrieben der Billiglohnländer - meist in Südostasien - herschen zum Teil wüste Zustände: Arbeits- und Menschenrechte werden mit Füßen getreten. Gewerkschaftliche Organisation wird unterdrückt, die Arbeiterinnen (oft sind es ausschließlich Frauen) arbeiten lange Stunden unter starken gesundheitlichen Einschränkungen, und sind auch vor sexuellen Übergriffen durch Vorgesetzte nicht immer gefeit.

Die Outdoor-Bekleidungs-Hersteller haben die Möglichkeit, diese schlimmen Bedingungen zu unterbinden, indem sie nur bei geprüften Zulieferern einkaufen und auf die Einhaltung von Sozialstandarts pochen.

Die Schweizer Clean Clothes Campaign (CCC) hat insgesamt 15 internationale Outdoor-Hersteller mit Fragebögen untersucht und weitere Informationen - zum Beispiel Umweltberichte der Firmen - mit einfließen lassen. Die Ergebnisse sind ernüchternd. Während eine große Anzahl von Markenproduzenten, z.B. Fjällräven und Tatonka, die Fragebögen gar nicht erst beantwortete, hatten auch die um Nachhaltigkeit bemühten Firmen nicht alle passenden Antworten parat. Vorbildlich, zu diesem Schluß kommt die CCC, ist keine der Firmen. Die vollständige Studie als PDF gibt es hier, wer jetzt auf das Thema aufmerksam geworden ist, kann sich an einer Protestaktion beteiligen oder beim nächsten Einkauf auch mit seiner Kaufentscheidung votieren, soweit das möglich ist.

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