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Hier baut die Jugendbewegung!

Enno Narten Bau
Quelle Foto: der-dritte-ring.de (Richtfest!)

In Hessen, südlich von Göttingen, steht die Burg Ludwigstein. Sie wurde 1415 errichtet und 1920 von Jugendgruppen erworben und zu einer Jugendburg ausgebaut. Heute ist die „Lu“ eine Jugendherberge und Jugendbildungsstätte, in der auch das Archiv der deutschen Jugendbewegung untergebracht ist. Am 10. Januar 2010 fand dort die Grundsteinlegung zu einem neuen Nebengebäude, dem Enno-Narten-Bau (ENB) statt.

Enno Narten war in seiner Jugend ein Alt- Wandervogel und hatte 1920 die Jugendburg ins Leben gerufen. Die Errichtung des ENB ist ein Projekt, das von der Bundesregierung, der hessischen Landesregierung und der Stiftung Deutsche Jugendmarke gefördert wird. Seit der Grundsteinlegung sind von etwa 70 verschiedenen Jugendgruppen schon fast 10.000 Ehrenamtsstunden geleistet worden. Davon haben 4 Stämme des VCP etwa 500 Stunden geleistet.
Einer der Stämme ist mein Stamm, der VCP Hullersen. Als ich das erste Mal auf der Baustelle war, lag nur die Bodenplatte und die rückwärtige Wand stand. Ich habe in sengender Hitze gelernt Mörtel zu mischen und meine ersten Steine gemauert. Trotz der anstrengenden und ungewohnten Arbeit hat mir die praktische Arbeit im Team sehr viel Spaß gemacht. So kam ich nach einigern Wochen wieder und war erstaunt über den Baufortschritt. Hatte ich das erste Mal an Außenwänden gearbeitet, zogen wir jetzt einige der Innenwände des Untergeschosses hoch und ich fühlte mich mehr und mehr als Maurerprofi. Bei meinem nächsten Besuch war es in tolles Gefühl durch den Rohbau zu gehen und sich daran zu erinnern, welche Steine wir gesägt und gemauert haben.

Die Freiwilligen genießen während ihres Aufenthalts freie Kost und Logis, arbeiten tagsüber auf der Baustelle und abends– wie könnte es bei Jugendbewegten anders sein, gibt es oft eine Singerunde. Je nach Baufortschritt fallen sehr verschiedene Arbeiten an: Von klassischen Arbeiten wie Wände mauern, Steine sägen, Mörtel anmischen, Gerüste bauen, dem Verschalen (Bauen von Holzverkleidung vor dem Betonieren), und dem Betonieren bis hin zu alternative Baumethoden wie Lehm werfen, Stroh schneiden und pressen, ist alles dabei. So entsteht bis 2013 das größte Strohballenhaus Deutschlands. Im herkömmlich gemauerten Untergeschoss werden Archivräume und die Pelletheizung unterkommen und im Obergeschoss, das zum Großteil aus Holz, Lehm und Stroh gebaut ist, unter anderem eine Selbstversorgerküche, eine Werkstatt, ein Tonstudio, Gemeinschaftsräume, eine offene Sommerküche und Waschräume für den angeschlossenen Zeltplatz eingeplant.

Wir, die Pfadis aus Hullersen, können allen nur wärmstens empfehlen auf dem ENB mit eurer Gruppe oder auch alleine mit zu bauen und sich von der ungewöhnlichen Arbeit und der einzigartigen Atmosphäre begeistern zu lassen. In dem Blog unter der Adresse www.derdrittering.worldpress.com gibt es fast täglich Berichte über den Baufortschritt und es gibt noch mehr Skizzen, Fotos und Informationen zum ENB.

Gesa aus Hullersen

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