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BIKnetz: Für Präventionsarbeit gegen Rechts überflüssig

Wir dokumentieren eine Pressemitteilung des Deutschen Bundesjugendrings (via Gunnar Czimczik)

Der Deutsche Bundesjugendring (DBJR) kritisiert den Start des bundesweiten Informations- und Kompetenznetzes gegen Rechtsextremismus (BIKnetz). Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend investiert bis 2014 zwei Millionen Euro in eine Materialdatenbank gegen Rechts, obwohl es bereits etablierte und zivilgesellschaftliche Angebote gibt.

Damit ist die Datensammlung BIKnetz kaum mehr als die erneute Veröffentlichung bereits existierender Materialien, wie sie beispielsweise das Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit e.V. (IDA) zur Verfügung stellt. Die bundesweist tätigen Jugendverbände und die Landesjugendringe hatten bereits im Februar vergangenen Jahres die Pläne des Ministeriums kritisiert und appelliert, auf bestehende Strukturen und Erfahrungen zu setzen.

Grundsätzlich begrüßen die Mitglieder des DBJR die intensive Vernetzung und den Austausch im Kampf gegen Rassismus und rechte Gewalt. „Dazu brauchen wir aber keine staatlichen Strukturen parallel zu bereits langjährig und erfolgreich bestehenden zivilgesellschaftlichen Strukturen“, sagt Julia Böhnke, stellvertretende Vorsitzende des DBJR. Aus Sicht des Bundes- jugendrings besteht eben mit dem Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit e.V. (IDA) bereits ein wirksames Kompetenznetz. IDA gibt es bereits seit 1990 und wurde auf Initiative demokratischer Jugendverbände gegründet.

Wichtiger als das BIKnetz ist aus Sicht des DBJR auch, die Präventionsarbeit der Jugendverbände und anderer zivilgesellschaftlichen Gruppen langfristig zu fördern. „Den Jugendverbänden und Landesjugendringen im DBJR geht es mit ihrer Arbeit darum, menschenfeindliches Gedankengut zurückzudrängen und Gewalt zu verhindern“, betont Julia Böhnke. Die Mitglieder im DBJR ärgert die Vorgehensweise des Ministerums besonders, weil mehrere Millionen Euro für BIKnetz aus dem Förderetat gegen Rechts entnommen werden, anstelle sie für konkrete Projekte im Kampf gegen Rassismus und rechte Gewalt einzusetzen. Das bedeutet faktisch eine Schwächung der Arbeit gegen Rechts vor Ort.

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