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Themenreihe Offene Türen – Spenden

Menschen tragen Taschen in ein Gebäude

Refugee Welcome Center Hamburg. Foto: Rasande Tyskar/flickr.com

Im letzten Artikel haben wir über verschieden Möglichkeiten geschrieben,  Flüchtlingen zu helfen, die auf Stammesebene oder mit deiner Gruppe durchgeführt werden können, mit Fokus auf musikalisch-künstlerische Projekte. Im folgenden Artikel soll es um Ideen gehen, in welcher Form Spenden gesammelt werden können. Die Vielzahl an Ideen und Projekten ist dabei sehr umfassend.
Aktuell wird immer wieder berichtet, wie vielerorts Menschen spenden, damit dass was man selbst über hat, Flüchtlingen zu Gute kommt. Auch wenn die Bereitschaft der Menschen wertzuschätzen ist, wird zum Teil berichtet, dass die Helfer teilweise überfordert sind, Überflüssiges vom Nützlichen zu trennen. Vor diesem Hintergrund ist es auch bei Spenden wichtig, zu hinterfragen, wie man am sinnvollsten vorgeht. Dazu muss man sich zunächst klar machen, dass es unterschiedliche Formen des Spendens gibt.
• Einerseits Sachspenden wie Bekleidung, Lebensmittel, Möbel etc. und
• anderseits Geldspenden.
• Ansonsten wird oft auch noch von „Zeitspenden“ also sozusagen der Spende von „Arbeit“ ohne Entlohnung gesprochen.
Wenn ihr auf Stammesebene oder in der Gruppenstunde also etwas machen wollt, um Spenden zu sammeln, müsst ihr euch überlegen, welche Form der Spende bei euch vor Ort am dringendsten gebraucht wird.

GELDSPENDEN
Wenn man Spenden hört, denken viele zunächst an Geldspenden. Es gilt als klassisches Instrument der Nothilfe. Geldspenden werden oftmals kontrovers diskutiert mit seinen Vor- und Nachteilen. Eine solche Auseinandersetzung soll hier nicht geführt werden.
Überall wird zu Geldspenden für die Flüchtlingshilfe aufgerufen, da die Hilfsorganisationen für Ihre Arbeit auf finanzielle Unterstützung angewiesen sind. Auf der Seite des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (http://www.dzi.de/spenderberatung/) findet ihr eine Übersicht über Spendenorganisationen, ob Ärzte ohne Grenzen, UNO Flüchtlingshilfe oder andere, es gibt eine Vielzahl an Hilfsorganisationen, die sich auf Flüchtlingshilfe spezialisiert haben, einerseits in Deutschland, aber auch für Flüchtlinge weltweit. Auch unter dem Bündnis deutscher Hilfsorganisationen (http://www.aktion-deutschland-hilft.de/) finden sich mögliche Adressaten für eine Geldspende.
Überlegt euch also, wollt ihr für Flüchtlingshilfe vor Ort oder im Ausland spenden? Wenn ihr euch vor Ort mit Geldspenden einbringen wollt, informiert euch doch über aktive Initiativen, die vor Ort Flüchtlingen helfen und die zumeist ebenfalls auf Geldspenden angewiesen sind.
Unabhängig davon, wo das Geld am Ende landen soll, könnt ihr euch natürlich tolle Projekte überlegen, um Geld zu sammeln. Veranstaltet einen Flohmarkt in der Gemeinde. Macht einen Spendenlauf, bei dem neben Eltern auch versucht werden kann, Unternehmen als Sponsoren zu gewinnen. Vielleicht könnt ihr direkt mit Flüchtlingen etwas basteln und anschließend verkaufen, um es dann zu spenden. Es gibt viele weitere Möglichkeiten. Setzt euch zusammen und überlegt gemeinsam, was ihr noch machen könntet und wollt, um Spenden zu sammeln.

SACHSPENDEN
Neben Geldspenden werden vor allem auch Sachspenden, wie beispielsweise alte Kleidung in Flüchtlingsunterkünfte oder an Sammelstellen gebracht. Wie oben bereits genannt, bringen viele jedoch Dinge, die auch von Flüchtlingen nicht benötigt werden. Hingegen beispielsweise aktuell aufgrund der sinkenden Temperaturen vor allem Winterbekleidung, Mützen, Schals etc. benötigt werden.
Wenn ihr Sachen spenden wollt, fragt doch zunächst an zentralen Stellen nach, was noch benötigt wird. In Halle (Saale) (meinem aktuellen Wohnort) wurden beispielsweise Willkommens-Päckchen organisiert. Dabei hat eine Initiative dazu aufgerufen, Päckchen mit folgenden 5 Gegenständen an zentralen Sammelstellen abzugeben: 1 Zahnbürste, 1 Zahncreme, 1 Deo, 1 Stück Seife oder Duschbad und 1 Packung Kekse. Jeder neuankommende Flüchtling in Halle soll so ein Paket mit den Hygieneartikeln erhalten.
Ein anderes Beispiel aus einem Stamm ist, dass sie durch das Spiel "Appel und Ei" zwei Fahrräder, ein Einrad, ein Krökeltisch sowie viele Gesellschaftsspiele und etwa 50 Bälle ertauscht und anschließend gespendet haben. Sven berichtet dazu außerdem

„Unsere Erfahrung war, dass einige Flüchtlingsheime sehr viele Sachen bekommen und diese sogar wieder verkaufen, um Bargeld zu erhalten.
Andere Auffanglager in unmittelbarer Nachbarschaft haben gar nichts, so dass es sich auf jeden Fall lohnt vorher mal genauer nachzufragen wohin man die Sachen bringt. Lebensmittel werden oft von Erstankömmlingen in den ersten zwei Tagen benötigt, die noch keine Sozialhilfe bekommen. Allerdings ist es nicht sinnvoll Konserven zu spenden, da diese so nicht benötigt werden. Meist wird so speziell gekocht, dass nur bestimmte Lebensmittel angenommen werden (z.B. kein Kochbeutelreis, sondern nur loser Basmatireis usw.)“

ZEITSPENDEN
Neben Sach- und Geldspenden kann man auch seine Zeit spenden. Jede Form von Ehrenamt kann als Zeitspende verstanden werden. Manchmal wird speziell davon gesprochen, dass wenn eine konkrete Dienstleistung unentgeltlich erstellt wird, dies eine Zeitspende ist.
Peter erzählt beispielsweise aus seinem Stamm, dass bei ihnen vor Ort regelmäßig alle 6–8 Wochen ein Tag der Begegnung mit Flüchtlingen stattfindet. Dieser wird an wechselnden Orten und von unterschiedlichen Engagierten organisiert. Seine Kirchengemeinde wird demnächst einen solchen Tag der Begegnung ausrichten. Seine Jungpfadfindergruppe will dann dort die Bedienung der Gäste übernehmen.

Beim Spenden, wie auch bei anderen Projekten, ist es wichtig zu schauen, inwiefern man vor Ort mit anderen Initiativen kooperieren kann. Gibt es bereits Sammelaktionen, Spendenaufrufe? Überlegt euch ob ihr selbst etwas initiieren wollt oder eine bestehende Initiative in ihrer Arbeit unterstützt. Und auch hier ist wieder wichtig zu beachten, wo besteht Bedarf? Was wird konkret gebraucht?
Christina für den AK Religionspädagogik

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